Was ist iPaaS?

Der ultimative Leitfaden für eine Integration Platform as a Service

Definition iPaaS

iPaaS (Integration Platform as a Service) ist eine Plattform, die die Integration von Applikationen in einem Unternehmen standardisiert und so die Automatisierung von Geschäftsprozessen und die gemeinsame Nutzung von Daten applikationsübergreifend erleichtert. Durch den Einsatz von iPaaS-Technologien können Unternehmen manuelle Prozesse vermeiden, sowie die Abhängigkeit von E-Mails und Excel verringern. Gleichzeitig wird dadurch die Transparenz, Geschwindigkeit und Genauigkeit im gesamten Unternehmen erhöht.

Durch die Nutzung von iPaaS-Technologien können expandierende Unternehmen manuelle Prozesse vermeiden, die Abhängigkeit von Tabellenkalkulationen und E-Mails verringern und gleichzeitig die Transparenz, Geschwindigkeit und Genauigkeit im gesamten Unternehmen erhöhen.

 

Welche Herausforderungen müssen moderne Integrationslösungen bewältigen können?

Die Fülle an heute verfügbaren Geschäftsanwendungen bietet Lösungen für jede erdenkliche Herausforderung, mit der ein Unternehmen konfrontiert werden könnte. Die meisten dieser Apps sind einfach zu bedienen, leicht einzurichten, bieten schöne Oberflächen und erfordern keine Schulungen.

Screenshots von Dashboards moderner Cloud-Anwendungen für Unternehmen

Da sich Apps so einfach installieren lassen, sind die IT-Teams nicht mehr für den Kauf und die Implementierung vieler geschäftlicher Apps verantwortlich. Die einzelnen Abteilungen können nun die besten Apps auswählen, mit denen sie ihre spezifischen Aufgaben am besten bewältigen können. Dieser Trend ist eine direkte Folge der „Consumerization of the Enterprise“ und hat zu einer explosionsartigen Zunahme von SaaS-Anwendungen geführt, die als SaaS sprawl bezeichnet wird – und der Trend hält unvermindert an.

Die nachfolgende Infografik von Chief MarTech veranschaulicht, wie sich die Landschaft der Marketingtechnologie-Apps im Jahr 2011 im Vergleich zu heute entwickelt hat:

Infografik, die einen Vergleich zwischen 2011 (nur 150 geschäftliche Apps) und heute mit (7.000) Apps zeigt

Einfach zu viel des Guten

Doch so beeindruckend und wichtig viele dieser Apps auch sein mögen … kann man denn überhaupt zu viele davon haben?

Die in verschiedenen Abteilungen tätigen Mitarbeiter*innen sehen möglicherweise nicht, wie sich ihre individuellen Daten und Prozesse in die Arbeitsweise des gesamten Unternehmens einfügen – und diese Applikationen erzeugen und benötigen ihre eigenen Daten. Doch viele kritische Geschäftsprozesse – Quote-to-Cash, 3PL-Fulfillment, Artikelmanagement, Procure-to-Pay und viele mehr – erstrecken sich über eine Vielzahl von Anwendungen in mehreren Abteilungen.

Mit dem wachsenden Datenvolumen wachsen auch die Datensilos, was zu manuellen Prozessen, Dateneingabe, Verwaltung über Tabellenkalkulationen und E-Mail, mangelnder Transparenz im gesamten Unternehmen und kostspieligen manuellen Fehlern führt. Unabhängig von ihrer Größe ist ein reibungsloser Informationsaustausch für jede Organisation von zentraler Bedeutung. Zunehmendes Datenvolumen und die wachsende Komplexität eines Unternehmens machen eine solide Automatisierungsstrategie erforderlich.

Die Verbindung unterschiedlicher Applikationen ist bei diesem Ansatz eine wichtige Komponente. Dieser Prozess wird als „Integration“ bezeichnet – und um dieses Ziel zu erreichen, verwenden die meisten Unternehmen ein Sammelsurium verschiedenster Taktiken, um ihre zahlreichen Geschäftsprozesse zu kombinieren.

Mit dem wachsenden Datenvolumen wachsen auch die Datensilos, was zu manuellen Prozessen, Dateneingabe, Verwaltung über Tabellenkalkulationen und E-Mail, mangelnder Transparenz im gesamten Unternehmen und kostspieligen manuellen Fehlern führt. Unabhängig von ihrer Größe ist ein reibungsloser Informationsaustausch für jede Organisation von zentraler Bedeutung. Zunehmendes Datenvolumen und die wachsende Komplexität eines Unternehmens machen eine solide Automatisierungsstrategie erforderlich.

Die Verbindung unterschiedlicher Applikationen ist bei diesem Ansatz eine wichtige Komponente. Dieser Prozess wird als „Integration“ bezeichnet – und um dieses Ziel zu erreichen, verwenden die meisten Unternehmen ein Sammelsurium verschiedenster Taktiken, um ihre zahlreichen Geschäftsprozesse zu kombinieren.

Wie Unternehmen das Thema Integration angehen

Das Konzept der Integration von Applikationen gibt es bereits seit vielen Jahren. Den meisten Unternehmen fällt jedoch erst ein, dass etwas getan werden muss, nachdem immer wieder neue Applikationen hinzugefügt werden. Nach Bedarf werden dann Integrationsprojekte in Angriff genommen. Und wenn sie schließlich vorankommen, verwenden die Unternehmen oftmals einen Flickenteppich von Lösungen zur Integration von Applikationen.

Anbieterentwickelte Lösungen oder native Integrationen

Die meisten Softwareprodukte enthalten native Integrationen, die es den Nutzer*innen ermöglichen, sich schnell mit bestimmten Applikationen zu verbinden. So lässt sich heute beispielsweise jedes Marketingautomatisierungstool direkt mit Salesforce verbinden. Das ist sehr praktisch, deckt oft die gängigsten Anwendungsfälle ab und ist in der Regel nicht mit zusätzlichen Abonnementkosten verbunden.

Die Herausforderung bei nativen Integrationen besteht jedoch darin, dass sie darauf ausgelegt sind, das Angebot des Anbieters zu verkaufen und zu erneuern, und dass sie in der Regel nur die Anwendungsfälle abdecken, die im Verkaufszyklus berücksichtigt werden können. Das bedeutet, dass sie in der Regel statisch sind und nicht flexibel genug konzipiert wurden, um auf besondere Gegebenheiten reagieren zu können.

Punkt-zu-Punkt-Verbindungen (P2P) von Drittanbietern

Ebenso wie anbieterentwickelte Integrationen können Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zunächst sehr praktisch und kostengünstig sein. In der Regel sind sie jedoch domainspezifisch und wurden nicht so flexibel konzipiert, dass sie größere Geschäftsprozesse aufnehmen können. Außerdem ist es bei den Tausenden von Cloud-Apps, die heute verfügbar sind, schwierig, individuelle Punkt-zu-Punkt-Konnektoren für jede mögliche Permutation von Geschäftsapplikationen zu entwickeln.

Do-it-yourself-Integrationen (DIY)

Jedermann kann seine eigene Kernintegration aufbauen. Durch die Nutzung von Codes und APIs können benutzerdefinierte Integrationen sehr leistungsfähig sein und sind oft der bevorzugte Weg für viele operative Teams. Da sie jedoch qualifiziertes technisches Personal erfordern und sehr zeitaufwändig sind, ist es schwierig, sie in einer skalierbaren, robusten Weise zu entwickeln. So sind für die Integration beispielsweise wichtige Funktionen wie Fehlerbehandlung und garantierte Datenübermittlung erforderlich, die nicht für jede Integration von Grund auf neu entwickelt werden können. Da sich die Prozesse ändern, müssen diese Applikationsintegrationen sorgfältig gewartet und von Fachkräften aktualisiert werden, die ohnehin schon ausgelastet sind.

Standardisierung von Integrationen mit iPaaS

Der Begriff „iPaaS“ wurde von der Beratungsfirma Gartner geprägt und bezieht sich auf eine Cloud-basierte Integrationsplattform, die die Verbindung von Applikationen und Geschäftsprozessen erheblich erleichtert. Integration-Platform-as-a-Service-Lösungen (iPaaS) standardisieren die Art und Weise, wie Applikationen in ein Unternehmen eingebracht werden, und erleichtern die Verschiebung von statischen oder transaktionalen Daten zwischen Applikationen, während sie gleichzeitig kritische Integrationsfunktionen out-of-the-box bereitstellen.

Der Einsatz einer Integrationsplattform ist für wachsende Unternehmen sinnvoll, da sie die Überwachung, Wartung und Aktualisierung von Prozessen für verschiedene Applikationen, die täglich hinzugefügt und geändert werden, standardisiert. Unternehmen können Applikationen schnell in ihre Geschäftsprozesse integrieren und müssen das Rad nicht mehr neu erfinden, um Integrationsfunktionen zu entwickeln. Mit der richtigen iPaaS können sowohl Fachanwender*innen („Citizen Integrators“) als auch technische Anwender*innen („Integration Professionals“) Integrationen erstellen, verwalten und warten.

Der Begriff iPaaS ist relativ unbekannt. Laut Gartner ist Integration Platform as a Service jedoch das am schnellsten wachsende Segment im Enterprise-Marktsegment.

Was haben iPaaS-Lösungen gemeinsam?

Zu den Funktionen von Integration-Platform-as-a-Service-Lösungen gehören in der Regel:

  • Garantierte Datenübertragung: Die Fähigkeit, Daten zu speichern, bis sie ihr Ziel sicher erreicht haben
  • Fehlerbehandlung: Die Möglichkeit, anzuzeigen, wo bei der Datenübermittlung Fehler auftreten
  • Endpunkt-Konnektoren: iPaaS-Lösungen erleichtern in der Regel die Verbindung mit bestimmten Anwendungen, ohne dass ein direkter Code über eine API erforderlich ist. Dazu gehören Konnektoren für bestimmte Anwendungen sowie für universelle Kommunikationsprotokolle wie FTP/SFTP, HTTP/S, OFTP, OFTP2, XML-Standards sowie EDI, EDIFACT, SWIFT und viele andere.
  • Data Governance: Nur Nutzer*innen mit einer bestimmten Berechtigung können auf Daten zugreifen
  • Lifecycle Management: Eine zentrale Konsole für die Erstellung, Verwaltung und Steuerung von Integrationen; Entwicklung von Integrationsabläufen, die den Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Anwendungen, isolierten Datenquellen und Handelspartnern automatisieren
  • Entwickler-Tools: Entwickler-Tools, die bei der Erstellung von Integrationsabläufen eine hohe Anpassungsfähigkeit und Komplexität ermöglichen

Aus diesem Grund ist der Designansatz der Integrationslösungen selbst eine Generation hinter dem Design der Applikationen, mit denen sie verbunden werden sollen, zurückgeblieben. Die erste Generation von Integration-Platform-as-a-Service-Lösungen (die wir als iPaaS 1.0 bezeichnen) wurde als Reaktion auf die erste Generation von SaaS-Anwendungen entwickelt. Zu dieser Zeit waren IT-Abteilungen meist Eigentümer, Verwalter und Wartungsbeauftragte aller Systeme und Anwendungen eines Unternehmens, so dass die iPaaS-Plattformen ausschließlich für technische Fachleute entwickelt wurden, die darin geschult waren.

Da sich die Zahl der Geschäftsapplikationen jedoch explosionsartig erhöht hat, verlagerte sich die Verantwortung für die Beschaffung und Verwaltung von Apps auf die einzelnen Abteilungen. Unabhängig von einem IT-Team sind diese Nutzer*innen nun in der Lage, über die Tools zu entscheiden, die sie benötigen, um ihre geschäftlichen Herausforderungen am besten zu bewältigen. Heutzutage haben viele Unternehmen überhaupt keine IT-Abteilung mehr und können trotzdem schneller wachsen als die Unternehmen, die noch auf die alte IT-Infrastruktur angewiesen sind.

In modernen Geschäftsumgebungen müssen Prozesse ständig angepasst werden. Marktchancen, aber auch Bedrohungen entstehen im Handumdrehen. Mitarbeiter*innen kommen und gehen. Kund*innen erwarten schnelle Antworten, die perfekt sein müssen. Neue Applikationen rücken in den Vordergrund, während andere immer uninteressanter werden.

Alte, schwerfällige Lösungen sind für diese „schöne neue Welt“ nicht gut geeignet. IT-Abteilungen haben oftmals Schwierigkeiten, den sich ändernden Anforderungen von Unternehmen gerecht zu werden. Um Geschäftsprozesse zu automatisieren, ist das Thema Integration inzwischen unverzichtbar.

All dies erfordert einen neuen Ansatz für iPaaS, der die Erstellung komplexer Integrationen in allen Bereichen erleichtert und gleichzeitig das Integrationsmanagement von der IT-Abteilung auf Fachanwender*innen verlagert, die die Benutzer*innen durch die Integration führen. Anders ausgedrückt: Es wird eine Plattform benötigt, die es den technischen Abteilungen ermöglicht, sich auf Projekte zu konzentrieren, die für das Unternehmen von zentraler Bedeutung sind – sie müssen sich mit der Geschäftslogik und den betrieblichen Anforderungen befassen und nicht nur die technischen Integrationsanforderungen verwalten.

Die Elemente von iPaaS 2.0

Was ist also anders bei der nächsten Generation von iPaaS-Lösungen? Die Nutzer*innen von heute haben bestimmte Erwartungen an die Funktionsweise von Cloud-Anwendungen entwickelt, und ein iPaaS 2.0-Schema muss diesen Vorstellungen entsprechen. Dies bedeutet:

  • Die Plattformen müssen genauso intuitiv sein wie jede beliebige Cloud-Anwendung.
  • Die Nutzer*innen sollten klar verständlich durch den Integrationsprozess geführt werden.
  • Integrationen können in verschiedenen Teilen des Unternehmens zusammengeführt werden.
  • Die Lösung sollte einfach zu implementieren, anzupassen, zu warten und zu skalieren sein.
  • Best Practices sollten in vorgefertigte Integrations-Apps umgewandelt werden, die lizenziert und wiederverwendet werden können.
  • Die Preismodelle sollten auf die Bedürfnisse sowohl kleiner als auch großer Unternehmen zugeschnitten sein.

Vorgefertigte Best Practices nutzen

Viele Anwendungsfälle für Integrationen wurden bereits durchgeführt und dokumentiert – Lead-to-Cash, Procure-to-Pay, Hire-to-Retire und viele mehr. Es ist wichtig, dass es mit der nächsten Generation von iPaaS einfacher wird, diese Arbeit in künftigen Integrationen durch Konnektoren, Vorlagen und Integrationsanwendungen zu nutzen, sodass Workflows nicht mehr von Grund auf neu erstellt werden müssen.

iPaaS 2.0 als Schlüsselkomponente einer jeden Automatisierungsstrategie

Im Zeitalter des zunehmenden Wettbewerbs und hoher Kundenerwartungen ist die Automatisierung eine der wichtigsten Taktiken, um den Erfolg eines Unternehmens zu sichern. Integration ist eine Schlüsselkomponente jeder Automatisierungsstrategie. Heutzutage wird die iPaaS 2.0-Technologie zu einem immer wichtigeren Teil des Technologie-Stacks eines Unternehmens und sollte viel früher im Lebenszyklus eines Unternehmens berücksichtigt werden, als dies normalerweise der Fall ist.

Mit der nächsten Generation von Integration-Platform-as-a-Service-Lösungen kann die IT-Abteilung Integrationen und Automatisierungen auf einer einzigen Plattform zentralisieren und gleichzeitig den Zeit- und Ressourcenaufwand für die Erstellung und Pflege dieser Integrationen erheblich reduzieren. Dank der Benutzerfreundlichkeit von iPaaS können Integrationen von funktionalen Berater*innen, Junior-Entwickler*innen oder sogar von technisch nicht versierten Anwender*innen durchgeführt werden. Da eine Integration von jedermann verwaltet werden kann, kann diese Aufgabe an andere Abteilungen delegiert werden, sodass die Mitarbeiter*innen der IT-Abteilung mehr Zeit für andere Projekte und wertvollere Tätigkeiten zur Verfügung haben.

Im Zeitalter des zunehmenden Wettbewerbs und hoher Kundenerwartungen ist die Automatisierung eine der wichtigsten Taktiken, um den Erfolg eines Unternehmens zu sichern. Integration ist eine Schlüsselkomponente der Automatisierung.

Eine gut durchdachte Integrationsstrategie, die von einer robusten iPaaS-Lösung unterstützt wird, stellt sicher, dass Anwendungen zusammenarbeiten, manuelle Prozesse, mangelnde Transparenz und kostspielige Fehler eliminieren und Unternehmen in den sich ständig verändernden Geschäftsumgebungen anpassungsfähiger werden.

In der Automatisierung liegt die Zukunft der Wirtschaft. Unternehmen, die keine leistungsstarke, ganzheitliche Strategie zur Integration von Applikationen verfolgen, werden gegenüber denjenigen, die dies tun, das Nachsehen haben.